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Aufführung & Einführung "Drehtanz trifft auf Münze" - Nicole McLaren (CH/USA), Gunnar Dumke

So. 05. mai 2024 / 14.30–15.10

Exklusive Einführung in antike Münzen aus Anatolien von Gunnar Dumke, neuer Direktor des Münzkabinetts Winterthur mit Drehtanz-Performance und -technik mit Nicole McLaren. Sie eröffnet als international tätige Drehtänzerin einen exklusiven Einblick in die Technik und Geschichte, präsentiert eine Performance und lädt zum Crash-Kurs-Einblick in diese jahrhunderte alte Tanzform.



Die Formen des Tanzes in der griechischen Antike waren vielfältig und bunt: vom Waffentanz, der der militärischen Ausbildung diente, Tanz bei Götterprozessionen oder innerhalb der Gymnastik. Sollte das Tanzen auf der einen Seite der Verbesserung der körperlichen und emotionalen Gesundheit dienen, war es aber auch stets eine ambivalente Angelegenheit, die Normen durchbrechen und so in Konflikt mit der sozialen Ordnung geraten konnte.

In der Einführung sollen diese unterschiedlichen Spielarten des Tanzens im antiken Griechenland vorgestellt und ihr Stellenwert für die Kultur der alten Griechen beleuchtet werden. Hierbei werden vor allem Beispiele aus der Münzprägung des antiken Anatoliens vorgestellt.
Einführung: Gunnar Dumke, neuer Direktor Münzkabinett Winterthur


"Nouvelle Whirling" nennt Nicole McLaren ihren Stil, sich dem Drehtanz der alten Derwische zu nähern - Brücken schlagend zum Hier und Jetzt mit zeitgenössischer Musik und einem experimentellen Bouquet an ganz neuen Accessoire-Kreationen.

Die perlmuttglänzende Spiegelung des aufgehenden Mondes über dem Ozean inspirierte Nicole McLaren zu ihrer neusten Choreographie im Derwisch-Tanz: „Dancing on Moonglade“. Für das Kostüm verwendete die Weltmeisterin im Drehtanz über 100 Meter an Perlenschnüren... und
kreierte darüber hinaus ein brandneues Tanzaccessoire, welchen sie "Den Nebel" nannte. Im Tanz dreht sie sich übrigens rund 278 1/4 Mal - das Publikum darf gerne mitzählen!

Ausserdem: Welcome to Whirling!
Wir reisen in Kreisen: Derwisch-Drehtanz Crashkurs

In diesem Crashkurs entführt Nicole McLaren das Publikum auf die Pfade Rumis im alten Anatolien - und führt Neugierige in die Geheimnisse des Derwisch-Drehtanzes ein. Nicole lässt die Teilnehmenden eintauchen in das UNESCO-Weltkulturerbe und erklärt ihnen die Tipps und Tricks gegen den Schwindel, sodass sie die "Meditation in Motion" selber ausprobieren können. Am Schluss dürfen sich Dreh-Freudige gar mit einer Tanoura, einem Original-Drehtanzrock aus Ägypten, ans Wirbeln wagen.

Einführung in die Drehtechnik, Tanz & Choreografie: Nicole McLaren

BIO

Nicole McLaren ist eine international tätige Bühnenkünstlerin und Tanzpädagogin. Ihre Auftritte reichen von Ägypten, Südafrika, Amerika bis nach Mexiko und Europa. Als Drehtänzerin kam sie zudem in der amerikanischen Dr. Oz Show, welche von Oprah Winfrey mitproduziert wird. Ihr Studium in Germanistik und Anglistik an der Univerität Zürich schloss sie mit dem Master of Arts ab, lernte neun Sprachen und gewann 2014 den Halima-Award des gleichnamigen deutschen Magazins für ihre "aussergewöhnliche Leistung im Drehtanz". Seit ihrer Rückkehr widmet sie sich in der Schweiz der Vermittlung dieses einzigartigen und raren Tanzes, welcher Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.

Seit 2015 hält sie mit 3497 Drehungen in 60 Minuten den Guinness-Weltrekord im Drehtanz.


TECHNIK & INHALT zum Stück

Die Drehtechnik ist heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Begründet hat sie Rumi (1207 bis 1273 A.D.) in der Türkei. Er initiierte das Drehritual, welches die Drehenden Derwische (Sufis) noch heute praktizieren. Bekanntheit erlangte Rumi aber auch seines gigantischen lyrischen Werkes wegen. Goethe widmete Rumi ein Kapitel, Madonna sang seine Verse im Lied „Bittersweet“, Beyonce nannte ihr Kind Rumi.

Die verwendeten Accessoires erscheinen im Zusammenhang des Vogels, dessen (Un-)Freiheit und seines (letzten) Fluges. Zum einen riesige Seidenschleier, welche sich, erst als Turban um den Kopf geschlungen, erst im Laufe des Stücks als Schleier entpuppen und das Element der Luft symbolisieren, in dem sich der Vogel bewegt. Weiter ein Reif mit langen Perlsträngen, die, um die Tänzerin geschlungen, erst als Käfig anmuten, bevor sie dann in einer Befreiungsaktion ihre ganze Grösse schirmartig-schützend entfalten. Als letztes ein dreilagiger Chiffonrock, dessen Rand beschwert ist, sodass er sich durch die Zentrifugalkraft in der Drehung aufstellt - gleichzeitig aber ist die obere Schicht raffiniert geschnitten, sodass sie losgelöst werden kann und sich zum spiralartigen Kokon-Nest transformiert.